Diese kleine Checkliste soll Ihnen Tipps geben, welche Schritte zuerst zu gehen sind.

Leitgedanke: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Paul Watzlawick).

Die Salami-Taktik und Schweigen führen zu fremdgesteuerten Spekulationen. Dies gilt es zu vermeiden. Nichts zu sagen ist keine Alternative.

Grundregel 1: Fakten, Fakten, Fakten – und immer an die Öffentlichkeit denken

Bevor Sie Fragen beantworten können, müssen Sie den genauen Sachstand kennen. Finden Sie die Wissenden in Ihrem Unternehmen und fragen Sie diese aus. Hier muss Vertrauen erzeugt werden und offen und ehrlich erzählt werden. Was ist passiert? Welche Folgen treten auf? Wer ist davon betroffen? Was ist bereits an die Öffentlichkeit gedrungen? Welche Ursachen gibt es? Was wurde unternommen?

Grundregel 2: Melden macht frei!

Es sollte klar sein, wer im Unternehmen informiert sein muss. Hierdurch sichern Sie sich und Ihr Unternehmen ab. Hier sind beispielsweise zu nennen: Geschäftsführung, Rechtsabteilung, Krisenstab, wichtige Stake-Holder, Behörden, betroffene Personen und Ihre Angehörigen.

Grundregel 3: Klein, aber fein – der Krisenstab

So schnell wie möglich, ist ein Krisenstab einzuberufen. Diese kleine Runde ist Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation nach innen wie nach außen. Sie besteht herkömmlicherweise aus: Leiter Krisenstab, Pressesprecher, Jurist(en), Fachleuten aus der betroffenen Abteilung, Geschäftsführung bzw. eines Vertreters. Hier wird kontinuierlich analysiert, wie sich der Sachstand entwickelt und welche Maßnahmen dazu laufen. Auf kurzem Dienstweg (weil schnell) wird entschieden, was zu tun ist und was kommuniziert werden darf. Die Kompetenz hierzu sollte vorhanden sein.

Grundregel 4: Nicht mit gespaltener Zunge sprechen

Sie sollten klar festlegen, wer etwas sagen darf. Je schlimmer die Krise ist, desto höher sollte die Flughöhe des Sprechers ausfallen. Katastrophen sind Chefsache. Da muss der Chef persönlich ran. Wichtig ist: immer mit einer Stimme sprechen (One-Voice-Policy). Die inoffiziellen Undichtigkeiten, die in jedem Unternehmen auftreten können, dürfen keine anderen Informationen verbreiten als ihre offiziellen Kanäle.

Grundregel 5: Steter Tropfen höhlt die Desinformation

Wer regelmäßig kommuniziert ist klar im Vorteil. Im Krisenfall sollte die Erstmeldung so schnell als möglich herausgegeben werden. In der Social Media-Welt kann in einer Stunde schon ein enormer Shitstorm entstehen. Wenn es Neues zu berichten gibt, informieren Sie zeitnah und regelmäßig. Haben Sie einen umfassenden Sachstand erzielt, bietet sich auch eine spontane Presse-Konferenz an. Auf diese werden Journalisten im Zweifel warten, bevor Sie mit Ihrem Material online gehen. Bei den Sozialen Medien klappt das natürlich nicht.

Regel 6: An Ihrem Tun werden sie gemessen!

So wichtig die Kommunikation auch ist, noch wichtiger sind die Maßnahmen, die Sie ergreifen zur Beseitigung der Krisen-Ursachen. Helfen Sie bei der Aufklärung und der Lösung. Suchen Sie die Zusammenarbeit mit beteiligten Behörden, Einsatzkräften und Interessensgruppierungen. Hier kann ein Schulterschluss Gold wirken.

Suchen Sie kommunikative Hilfe im dringlichen Krisenfall? Oder möchten Sie sich in einem Workshop auf ein Krisen-Szenario vorbereiten? Rufen Sie mich an!